Die Ursache für Lernblockaden liegt sehr häufig in einer falschen Meinung über sich oder das Lernen im Allgemeinen. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern und gegebenenfalls den Lehrpersonen lerne ich Dich bei gemeinsamen Tätigkeiten und Gesprächen besser kennen und verstehen. In der sich so entwickelnden Vertrauensbeziehung wird es Dir möglich, Deine falsche Meinung zu korrigieren und mehr Mut für das Lernen zu entwickeln. Ein Beispiel:
Der zwölfjährige Paul kommt zu mir, weil er in Mathematik auf fünf abgerutscht ist und bereits beginnt, vor Mathearbeiten psychosomatisch zu reagieren (Bauchschmerzen, Übergeben, Schwindel). Auch in den anderen Schulfächern zeigt er keine überragenden Leistungen. Von den Eltern weiß ich bereits, dass Paul der Jüngste in der Familie ist und beide älteren Schwestern sehr gut lernen. Beim gemeinsamen Tun (zum Beispiel Lernen, Backen, Werkeln, Spielen) und dabei geführten Gesprächen erfahre ich von Paul, dass er seine Schwestern sehr bewundert und denkt, dass er niemals so gut werden kann wie sie. Ich mache ihn nebenbei immer aufmerksam auf das, was er alles schon gut macht und gelernt hat. Zudem erkläre ich ihm, dass er eine falsche Auffassung vom Lernen hat. Er denkt nämlich, er müsse alles schon können und gibt viel zu schnell auf, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingt. Wenn bei den gemeinsamen Tätigkeiten diese Haltung sichtbar wird, mache ich ihm den Ablauf bewußt. Wir suchen gemeinsam nach Möglichkeiten, die Entmutigung zu überwinden. Nach einiger Zeit und mit dem Aufbau von Vertrauen in der Beziehung wird Paul mutiger und traut sich das Lernen mehr zu.