Ich möchte schwierige Situationen mit meinem kleinen Kind optimistisch lösen können


Nicht selten sind Eltern erstaunt, wenn ihre zwei- bis dreijährigen Kinder gefühlt „wie auf einmal“ anstrengend werden. Bisher haben sie die Kinder umsorgt, ihnen alles gegeben und ihre eigenen Wünsche untergeordnet. Schließlich wollten sie die ‚besten Eltern‘ sein und alles richtig machen. Doch plötzlich werden die Kinder eigensinnig und widersetzen sich den sanften Anleitungen der Eltern. Was tut man, wenn die Hilflosigkeit in Zorn und Ablehnung umschlägt? Wie kommt man aus dieser Zwickmühle heraus? Für diese Fragen und weitere können wir im wertfreien gemeinsamen Gespräch Lösungen finden. Ein Beispiel:

Gerion ist das erste Kind seiner Eltern. Er ist zweieinhalb Jahre alt und seit eineinhalb Jahren in der Kita. Die Eltern haben sich sehr auf ihr erstes Kind gefreut und waren bemüht, ihm alles recht zu machen. Sie waren erleichtert, dass die Eingewöhnung in die Kita sehr sanft voran ging, sie alle Bedürfnisse ihres Sohnes genau mitteilen und sicher sein konnten, dass die Erzieherinnen in der Kita diese auch berücksichtigen würden. Doch jetzt sei Gerion außerordentlich „anstrengend“ geworden. Er würde die Mutter schlagen und treten, wenn sie etwas nicht so macht wie er es wünscht. Beim gemeinsamen Einkaufen werfe er sich auf den Boden und stimme ein lautes, langanhaltendes Geschrei an, wenn die Eltern den Kauf von Süßigkeiten oder Spielzeug verweigern. Dieses Verhalten in der Öffentlichkeit sei den Eltern oft peinlich. Zudem sei es schwierig geworden, Gerion abends in’s Bett zu bringen und auch am Morgen sei es immer ein zäher Kampf, bis der Junge dann endlich in der Kita sei. Die Familie bekommt in etwa einem Monat das zweite Kind. Die Mutter fühle sich schon jetzt überfordert wenn sie daran denkt, neben dem „anstrengenden“ Jungen auch noch ein Baby versorgen zu müssen. Außerdem habe sie ständig ein schlechtes Gewissen, weil sie den Sohn öfter mal anschreie, am Arm hinterher zerre und ihn sogar schon in seinem Zimmer eingesperrt hätte. Nie hätte sie so etwas tun wollen, aber sie wisse sich einfach nicht mehr zu helfen.

In den folgenden gemeinsamen Gesprächen erarbeiten wir uns ein Bild davon, wie Gerion die Welt bisher erlebt hat und wie sich das „gute“ Leben für ihn darstellt. Vermutlich fühlt er sich nur geliebt von seinen Eltern, wenn ihm alle Wünsche erfüllt werden. So hat er die Welt bisher kennengelernt. Jetzt wird er größer und die Erwachsenen erwarten langsam eine Form der „Mitarbeit“ von ihm. Die Mutter kann ihn aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft nicht mehr so viel herumtragen. Sie ist manchmal ungeduldiger mit dem Sohn, weil ihr Alltag beschwerlicher geworden ist. Gerion versteht die Welt nicht mehr. Er protestiert mit „Verweigerung“ gegen den vermeintlichen Liebesentzug. Wir entwickeln, mit welchen Worten die Eltern Gerion seine Nervosität erklären können. Es ist außerdem wichtig, ihn auf die Ankunft des Geschwisterkindes vorzubereiten, so dass durch das Baby keine weitere Verunsicherung bei ihm entsteht. Zudem besprechen wir, wie die Eltern Gerion in seine neue Rolle als „großer Bruder“ einführen und begleiten können.


Kommen wir ins Gespräch:


Weitere Beispiele aus meiner Erziehungs- und Lernberatung: